Wir haben uns dazu entschlossen dem kalten Deutschland zu entfliehen und sind nach Fuerteventura auf die Kanaren geflogen. Nachdem wir wochenlang krank waren und unsere Erkältung nicht in den Griff bekommen haben, war das die beste Entscheidung die wir hätten treffen können. Auch haben wir eine Auszeit gebraucht, von dem einen Thema, um das sich ständig alles dreht und das, gefühlt besonders in Deutschland, durch die Medien und Politiker sehr überdramatisiert wird…
Nach einem sehr anstrengenden Flug mit vielen Verspätungen wegen Passagieren, die nicht rechtzeitig an Bord waren und dem Enteisen der Tragflächen des Flugzeugs sind wir nach einem Zwischenstopp in Frankfurt und einem leckeren Frühstück in der Senatorlounge Nachmittags auf Fuerteventura gelandet. Mehr als Einkaufen stand an diesem Tag nicht mehr auf dem Programm. (Wir waren überrascht wie viele deutsche Produkte es hier gibt) Untergebracht sind wir in einem Apartment, das uns unsere Surfschule vermittelt hat (gehört aber jemand anders). Das Apartment ist so naja… aber mehr als schlafen und frühstücken werden wir hier sicherlich eh nicht. Es hat auch einen Pool, der trotz 22 Grad Lufttemperatur aber wahrscheinlich etwas zu kalt ist zum baden.
Am nächsten Tag haben wir uns dazu entschieden unserem Hausvulkan Calderón Hondo einen Besuch abzustatten. Am 24. fand kein Surfunterricht statt, daher nutzten wir diesen Tag um herauszufinden was die Insel außer Wellen noch zu bieten hat. Die 5 km Rundwanderung ging über Stock und (Lava)stein hoch zum Krater. Auf dem Weg nach oben sind wir über den schmalen Grat gewandert. Es war ein sehr steiler und anstrengender Anstieg aber wir wurden mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Ein weiteres tolles Highlight waren die vielen Chipmunks (Atlashörnchen), die uns oben angekommen, begrüßten. Sie waren so zahm, dass sie bis zu uns herkamen. Nach einem kurzen Picknick am Krater sind wir wieder zu unserem Parkplatz gelaufen.
Am Parkplatz angekommen wartete eine weitere Überraschung auf die Kinder. Dort war nämlich der Parkplatz der Kamele. (Die wir bei unserer Start verpasst hatten) Natürlich konnten wir nicht anders und haben eine kurze 30-minütige Tour mit diesen Tieren gebucht. Außerdem stellte sich heraus, dass der Kamelführer Nikolas ein Deutscher ist, der im Stuttgarter Westen aufgewachsen war. Nicht unweit von Micha‘s Eltern entfernt. Wir konnten es kaum glauben. Wir haben uns sehr gut unterhalten und dabei erfahren, dass er schon seit 5 Jahren auf der Insel lebt und besonders während der letzten 1 1/2 Jahren eine sehr schwere Zeit durchgemacht hat, da er durch den fehlenden Tourismus keine Einnahmen mehr hatte. Wir haben noch viele weitere spannende Geschichten über sein Leben und auch die Zeit in Deutschland erfahren. Es ist einfach unglaublich zu sehen wie Gott unsere Bahnen aufs Neue lenkt und auf was für Menschen wir wieder einmal stoßen.
Abends wollten wir dann unbedingt noch etwas essen gehen. Leider haben hier ganz im Gegenteil zu Deutschland 99% aller Restaurants geschlossen. Wir haben in Lajares dann doch noch eine Pizzaria gefunden, bei der wir Pizza zum Mitnehmen bestellen haben. Als Nachtisch gab es dann noch ein paar selbstgebackene Plätzle aus Deutschland. Somit hatten wir einen etwas anderen aber dennoch schönen Heilig Abend unter Palmen.