Gestern haben wir uns auf den Weg in den Schwarzwald gemacht. In der komoot App habe ich die Wutachschlucht gefunden und mich gleich auf die Suche nach möglichen Wanderwegen gemacht. Es gibt dort wirklich viele Möglichkeit zu wandern, weil es dort auch noch die Gauchachschlucht und die Engeschlucht gibt. Leider hatte es die Tage davor sehr viel geregnet, weshalb wir uns entschieden hatten nur die Wutachschlucht zu begehen (die Wege in den anderen Schluchten sind nach Regen noch rutschiger als in der Wutachschlucht). Im Internet haben wir den Tipp bekommen, zuerst das Auto am Wanderparkplatz in Boll abzustellen, dann den Wanderbus zur Wutachmühle (Sägewerk) zu nehmen und durch die Schlucht zurück zum Parkplatz zu laufen. Zuerst ging es über das Sägewerk in den Wald. Der Weg war anfangs noch breit, verschmälerte sich dann aber schnell bis wir am Ende nur noch einen Trampelpfad hatten, der die meiste Zeit am Felsen entlang ging. Vorbei ging es an einem Erdrutsch. Dort musste der Schwarzwaldverein zwei Brücken bauen, um den Erdrutsch zu umgehen.

Die Schlucht selbst hat uns komplett in Ihren Bann gezogen – die Kombination aus dem murmelnden Bach/Fluss, der steilen Felsen auf beiden Seiten und der Vegetation voller Bäume, Farnen und Wildblumen hat uns tatsächlich ein wenig an den Zion National Park erinnert. Die Wege sind nach dem Regen teilweise etwas rutschig, aber mit den Wanderstöcken war das gar kein Problem.

Immer wieder begegneten wir Wanderern (es war ja Wochenende), trotzdem fühlte es sich nicht überlaufen an. Und wenn man auf andere Wanderer traf wurde man freundlich gegrüßt. Dabei hatte Nate einen Riesenspaß. Er rief, sobald er jemanden erblickte, immer gleich „Hallo“, „Guten Tag“ oder „Ciao“ oder streckte seine Hand raus für ein High Five.

Auf halber Stecke kommt man bei der Schurhammer Hütte vorbei, wo man auch grillen kann. Dort haben wir viele Wanderer angetroffen. Die meisten davon waren Franzosen. Nate hatte aber, wie hätte man es anders erwarten können, nur Augen für die Feuerstelle. Nach einem kurzen Stopp sind wir weiter gelaufen zu dem Tannegger Wasserfall.

Witzig ist, dass viele Leute denken Noam sei ein Rucksack, den ich auf dem Rücken trage. Diese erschrecken dann, weil der „Rucksack“ plötzlich anfängt sich zu bewegen oder Geräusche von sich gibt. Bei den Wasserfälle sagte ein Mann auch zu mir: „Ach nein, da ist ja noch ein Kleiner.“ Das ist uns jetzt schon ein paar mal passiert. 😂 Von dem Wasserfall aus war es dann nicht mehr weit bis zu unserem Aufstieg aus der Schlucht. Die letzte Etappe war wirklich anstrengend und schweißtreibend, weshalb Nate das letzte kleine Stückchen laufen musste. Nach 6 Stunden inklusive Pausen sind wir dann endlich wieder an unserem Auto angekommen. Bevor wir uns wieder Richtung Heimat aufmachten, haben wir uns noch im Gasthof Wutachschlucht gestärkt. Dieser befindet sich direkt gegenüber vom Wanderparkplatz. Dort haben wir auch vier Wanderer wiedergetroffen, die uns schon auf dem Weg aus der Schlucht überholt hatten. Eins muss man wirklich sagen, das deutsche Wandervölkchen ist größtenteils freundlich, offen und gesprächig. Sie boten mir gleich an ihren Wurstsalat zu probieren, nachdem ich gefragt hatte wie denn dieser schmeckte. 😊

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