Nach dem Surfcamp fuhren wir ein Stück weiter südlich in eine kleine Stadt namens Figueira da Foz. Da für Dienstag die Ankunft des Hurrikans Erin erwartet wurden, hatten wir am Montag noch eine weitere Surfstunde mit der Surfschule „Surf‘Scool“, hier in Figueira. Nach dem Camp ist es schön, wieder einen kleinen Ort nur für uns vier zu haben. Es ist viel ruhiger (was sowohl gut als auch schlecht ist, denn die Jungs liebten es, so viel zu unternehmen), aber wir müssen nach der letzten Woche auch ein wenig neue Energie tanken.
Dienstag war Nazaré-Tag. Am Mittwoch besuchten wir die Salines (Salzmuseum) hier in Figueira. Das Coole an diesem Ort ist, dass man einen kleinen Rundgang (5 km) um die Salzbecken machen und den Menschen dabei zusehen kann, wie sie das Salz aus den kleinen Becken ernten. In dieser Gegend gibt es viele Seen und Bäche, sodass man auch viele Vögel und zu unserer Überraschung sogar Flamingos sehen kann. Das war definitiv unser Highlight. Vor allem, als diese ziemlich großen Vögel über uns hinwegflogen. So etwas hatten wir noch nie gesehen. Nach dem Spaziergang gibt es ein kleines Salzwasserbecken, in das man seine Füße tauchen kann. Genau das, was unsere Füße nach dem 1,5-stündigen Spaziergang brauchten.

Am nächsten Tag beschlossen wir, noch einmal eine Surfpause einzulegen, da die Wellen immer noch sehr hoch waren. Also fuhren wir zum Palácio Sotto Maior. Wir waren uns nicht sicher, ob sich das lohnen würde, aber wir wurden positiv überrascht! Wir gingen gleich auf 10 Uhr morgens dorthin, in der Hoffnung, eine Führung auf Englisch zu bekommen. Und wir hatten Glück! Der Bonus war, dass wir die einzigen Besucher waren und somit eine private Führung bekamen! Wir erfuhren, dass dieses Haus von dem (damalig) reichsten Portugiesen zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut wurde! Er hatte einen französischen Architekten beauftragt, das Haus zu entwerfen, hauptsächlich um seine Geschäftspartner zu beeindrucken. Wir sind uns ziemlich sicher, dass das sehr gut geklappt hat! Es hat mehr Zimmer, als man zählen kann, einen Aufzug (der leider klemmt und für den noch keine Firma gefunden wurde, die ihn reparieren kann), ein Haustelefon, elektrische Leitungen, echte Toiletten und Badewannen und nicht nur einen, sondern zwei Safes.
Es hat sich echt so angefühlt, als würde man 100 Jahre in der Zeit zurückreisen und einen Einblick bekommen, wie man 1930 gelebt hätte – wenn man superreich gewesen ist und 30 Bedienstete gehabt hat, die den Haushalt regelten. Die Führung hat uns sehr gut gefallen und wir können einen Besuch dort nur empfehlen.

Am Freitag haben wir wieder mit unseren Surf-Sessions begonnen. Die Überreste des Erin-Swells verursachten für uns Eltern viele verrückte (also nicht/kaum surfbare) Wellen, aber die Kinder hatten den Spaß ihres Lebens. Sie erwischten eine Welle nach der anderen (inzwischen ganz alleine) im flachen Wasser. Am Samstag und Sonntag waren die Wellen immer noch ziemlich hoch, aber wir haben das Beste drauß gemacht und hatten dann gemeinsam mit den Kindern viel Spaß im Weißwasser. 

Wir haben auch ein kleines öffentliches, beheiztes(!) Schwimmbad entdeckt – direkt hier am Strand von Figueira da Foz. Da nur 50 Personen gleichzeitig hinein dürfen, kann man nur 30 Minuten im Pool bleiben (kostenlos versteht sich), damit alle etwas Zeit im Wasser verbringen können. Dann kommt die nächste Gruppe dran. Das ist ein faires System, und der kleine Salzwasserpool macht so viel Spaß! Es ist auch schön, wenn (wie in den letzten Tagen) die Wellen am Strand für Schwimmer zu gefährlich sind. 

Wir haben auch eine kleine Sandburg gebaut, aber leider hat das Meer sie ziemlich schnell wieder zurückerobert. Alles in allem hatten wir eine schöne Zeit hier in Portugal. Unser Rückflug ist am Dienstag, also werden wir bis dahin noch ein paar Meeresfrüchte genießen und versuchen, alles (einschließlich Souvenirs) in unsere Koffer zu packen. 

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