Am Montag sind wir in Fresno Californien angekommen. Erst mussten wir unseren Mietwagen abholen. Ein Schiff, mit dem man in Deutschland wahrscheinlich nirgendwo einen Parkplatz finden würde. Die Kinder haben‘s gefeiert.
Damit haben wir uns nach einem kurzen Walmart Stop auf den Weg zum Yosemite National Park gemacht. Zwischendrin gab es dann noch eine kleine Stärkung in einem Mexikanischen Restaurant. (Endlich richtig mexikanisches Essen. Wir haben es so vermisst!)
Im Yosemite angelangt, mussten wir uns erst einmal zurecht finden. Der Park ist so groß, sodass man eine Weile braucht, um sich zu orientieren. Unser Zelt im Curry Village, in dem wir schlafen, ist sehr einfach und rustikal. Jedes Zelt hat seine eigene Bearbox in dem alles Essen und die Waschsachen (quasi alles das riecht) verstaut werden muss. Wirklich sauber sind die Zelte leider nicht. Alles was den Boden berührt wird schwarz. Da darf man keinen Hygienezwang haben. Auch die Waschhäuser sind sehr rustikal und könnten mal eine Renovierung vertragen. Der Code, den man braucht um reingehen zu können funktioniert mal und mal nicht. Dann kann man nur hoffen, dass einer von innen die Türe aufmacht. Alles ein großes Abenteuer.
Wir waren nach dem frühen Aufstehen (3 Uhr morgens), dem Flug nach Fresno und der Fahrt einfach platt, weshalb wir gleich ins Bett gefallen sind. In der Nacht sind wir dann bei 10 Grad frierend aufgewacht. Jetzt wussten wir warum wir extra Skiunterwäsche eingepackt hatten.
Den Dienstag gingen wir langsam an. Wir wollten erst einmal zum Welcome Center, um uns zu informieren und um den Kindern ihre Junior Ranger Hefte zu besorgen. (Ein kleines Heft, das die Kinder bearbeiten können, um am Ende ein Junior Ranger Abzeichen zu erhalten.) Da Nate noch ein wenig angeschlagen war, haben wir es langsam angehen lassen und im Tal erst einmal eine kleine Runde gedreht. (Den Cook’s Meadow Loop) Da wir spät in den Tag gestartet sind blieb nur noch Zeit für ein kurzes Picknick, da die Kinder noch bei dem Junior Ranger Programm mitmachen wollten. Das Thema davon war Geologie. Nach einem kleinen Spaziergang zwischen den Pinienbäumen haben wir angehalten und die Kinder durften nach besonderen Steinen suchen und diese malen. Die Kinder waren begeistert und hatten ihren Spaß. Nach dem Programm sind wir wieder zum Curry Village gefahren, um unsere Badesachen zu holen. Im Fluss gibt es nämlich die Möglichkeit zu baden und sich zu erfrischen. (Im wahrsten Sinne des Wortes) Es war richtig kalt. Nach dem ersten sehr aufregenden Tag sind wir totmüde ins Bett gefallen.
In der Nacht gab es dann ganz plötzlich ein lautes Geschrei. Wie wir dann später erfuhren, war im benachbarten Camp ein Bär unterwegs. Leider haben wir ihn nicht zu Gesicht bekommen.
Am Mittwoch ging es einmal früher los. Wir hatten uns für das tägliche Frühstück zuvor beim Walmart mit Joghurt und Knuspermüsli eingedeckt, das wir in unserer zusammenlegbaren Kühlbox von Decathlon, die wir mitgenommen hatten, lagerten. Nach einem kurzen Frühstück auf der Bearbox (im Zelt darf man nicht essen), haben wir den kostenlosen Shuttlebus zum Mirror Lake genommen. Die kurze Wanderung führte uns zu dem berühmten See, der zu dieser Jahreszeit jedoch leider fast ausgetrocknet war. Das war jedoch kein Problem, denn von dort hat man auch den besten Blick auf den Half Dome. Ein Fels, auf den nur geübte Wanderer gehen sollten und für den man ein extra Ticket braucht.
Die Wanderung war nicht besonders lange, weshalb wir anschließend wieder zum Welcome Center fuhren. Die Kinder wollten endlich ihre Junior Ranger Abzeichen abholen und musste dafür einen Eid ablegen.
Nach einem kleinen Mittagessen fuhren wir wieder in unser Curry Village für eine erfrischende Dusche und einen kurzen Mittagsschlaf. Wir wollten uns nämlich noch für den Sonnenuntergang zum Sentinel Dome aufmachen.
Gegen 17:00 Uhr stiegen wir ins Auto und fuhren 1 Stunde zum Parkplatz des Sentinel Domes. Der Weg auf den Dome war „nur“ 1,6 km lang. Der Anstieg hatte es jedoch in sich und ich hab es etwas unterschätzt. Oben angekommen stellten wir fest, dass wir etwas zu leicht angezogen waren. Die kurzen Hosen waren für die 8 Grad einfach zu kalt. Hinzu kam, dass es auch noch richtig windig war. Aber was macht man nicht alles für einen atemberaubenden Sonnenuntergang. Es hatte sich absolut gelohnt. Im Auto auf dem Weg zurück ins Camp, nutzen wir dann das erste und einzige Mal die Heizung.
An unserem letzten Tag haben wir eine unserer schwersten Wanderungen gemacht. Nate ging es endlich wieder besser. Mit dem Shuttlebus sind wir zur Station Happy Isles gefahren. Von dort sind wir auf dem John Muir Trail gelaufen bis wir einen Blick auf den Nevada Wasserfall hatten. Die Wanderung ist mit ihren 9,4 km und 450 Höhenmetern richtig anstrengend und geht kontinuierlich bergauf. Da ist es quasi Pflicht viel Wasser mitzunehmen. Dafür hatten wir uns ein 6 Liter Wasserreservoir mit „Wasserhahn“ von Camelback besorgt. So konnten wir die Flaschen von uns immer wieder auffüllen. Auf dem Weg mussten wir immer mehr Pausen einlegen und hatten das Gefühl nie anzukommen. Der Blick auf den Wasserfall war die Anstrengung aber absolut wert. Und wir sind stolz, dass wir es geschafft hatten. Auf dem Rückweg merkte ich plötzlich wie sich auf dem Boden vor uns etwas bewegte. Beim Näherkommen erkannte ich was es war: Eine noch kleine Klapperschlange. Der Junge vor uns hatte sie beim Vorbeigehen gar nicht bemerkt und wäre fast draufgetreten. Das wäre definitiv nicht gut ausgegangen. Somit sahen wir zwar leider keinen Bären, aber immerhin eine giftige Schlange. Das war natürlich genauso aufregend für die Kinder.
Am Freitag ging es dann schon wieder weiter – zurück in die Zivilisation. 😆 Auf dem Weg haben wir uns noch in der Tuolumne Grove eine Gruppe von uralten und dementsprechend riesigen Sequoia Bäumen angeschaut. Echt beeindruckend.