Gestern haben wir die bisher schönste Wanderung in diesem Jahr unternommen: Zu den Gertelbach Wasserfällen im Schwarzwald. Dieses Mal wollten wir nicht alleine losziehen und haben deshalb Micha’s Bruder Daniel gefragt ob er gerne mitkommen möchte.
Zusammen sind wir dann, ein bisschen mehr als eine Stunde, zu dem Gertelbach Wasserfall Wanderparkplatz gefahren. Um ca. 10 Uhr sind wir zu unserer 10,4 km langen Wanderung aufgebrochen. Man kann den Rundweg auf zwei Arten machen: Entweder läuft man direkt Richtung Wasserfälle (was bestimmt 99 % aller Menschen machen) oder man läuft in die andere Richtung und erreicht den Wasserfall am Ende der Tour. Wer mich und unsere Wandererfahrung kennt, weiß was unsere Vorliebe ist. Wir würden den Weg eigentlich fast immer in die entgegengesetzte Richtung laufen. (Dann muss man schnellere Wanderer auch nicht ständig vorbei lassen zum überholen) Dieses Mal bedeutete es, dass wir die Wasserfälle am Ende der Route sehen würden, was auch wieder eine gute Motivation für die Kinder und uns war.
Am Anfang unserer Route und zwischendrin waren wir auf breiten Waldwegen unterwegs. Dies ist leider nicht ganz so spannend für die Kinder. Aber lasst mich von vorne erzählen: Unser erstes Ziel war das Waldgasthaus Kohlbergwiese. Dieses Restaurant hat einen riesigen Spielplatz auf der Wiese stehen. Während der Corona Zeit gibt es dort Essen und Trinken von Freitag bis Samstag von 11-17 Uhr nur zum Mitnehmen. Aber jeder von uns kam auf seine Kosten und die Kinder waren mehr als glücklich auf dem Spielplatz.
Nach dem frühen Mittagessen sind wir weiter gewandert zur Herta Hütte, einem Aussichtspunkt an dem man den Schwarzwald bestaunen kann. Wie ich schon sagte, war ich von den weiten und teils langweiligen Wanderwegen nicht so begeistert. Deshalb habe ich unsere Runde spontan umgeschmissen und verändert. Wir entschieden uns einen schmalen Trampelpfad durch die Felsen zu nehmen. Wir mussten sogar unter Baumstämmen, die bei einem Sturm umgefallen sind, durchkriechen. Da lagen die Kinder mit ihrer Körpergröße eindeutig im Vorteil. Was wir nicht wussten war, dass wir am Ende sogar eine steile Felsenkante rückwärts runterklettern mussten. Aber mit unseren zwei Bergziegen war das, Zitat Nate: „Baby leicht!“
Eigentlich führte uns unsere Route an einer Kapelle vorbei. Wir hatten uns auch überlegt beim Bärenstein vorbei zu gehen. Dieser war für Jahrzehnte wegen kaputter Stufen gesperrt worden und wurde erst vor ein paar Wochen wieder freigegeben. Wir konnten es aber nicht erwarten die Wasserfälle zu sehen, daher nahmen wir eine Abkürzung und sind auf schnellstem Wege Richtung Wasserfälle gelaufen. Die Tage zuvor hatte es so viel geregnet, dass selbst die Wege teilweise von Wasser überflutet wurden. Dieses Mal waren wir sehr froh, dass wir unsere Wanderstöcke mitgenommen hatten.
Der Wasserfall selbst war so beeindruckend, dass wir dort eine Kaffeepause einlegten. Wer mich kennt weiß Wasser zieht mich magisch an. Daher konnte ich es mir nicht nehmen lassen ein kurzes Fußbad im eiskalten Wasser zu nehmen. Ich musste ja schließlich testen wie kalt das Wasser wirklich war… Es war sehr erfrischen kann ich euch sagen 😉 Auf dem Weg zum Auto sind wir den ganzen Weg am Wasserfall und später am Fluss entlang gelaufen. Es ist so ein einzigartiger Weg und trotz dem perfekten Wanderwetter war es an diesem Tag auch nicht zu überlaufen. (Ich kann mir vorstellen, dass es an einem Sonntag anders aussieht) Um 16:30 Uhr sind wir dann wieder beim Auto angekommen.