Letzten Sonntag haben wir einen Schlechtwetter Tag erwischt. Schlechtes Wetter in der Toskana mit Kindern ist keine gute Kombination. Es gibt zwar jede Menge Museen aber für Kinder ist das einfach nicht spannend genug. Da der Regen immer sehr lokal ist muss man flexibel sein und das Regenradar gut beobachten und dort hinfahren wo es gerade nicht regnet. Deshalb sind wir als allererstes nach Livorno ins Aquarium gefahren. Es ist nicht besonders groß aber wir hatten ja keine andere Wahl. Den Kindern hat es trotzdem gefallen.
Anschließend haben wir uns spontan entschieden nach Pisa zu gehen. Es kostete mich einige Überredungskünste, da wir genau wussten was für dämliche Touristen dort rumlaufen würden und Micha überhaupt keine Lust darauf hatte. Wir versuchten die Menschen, die sich dort reihenweise aufstellten, um sehr einfallsreiche Bilder von sich und dem schiefen Turm zu machen, zu ignorieren.
Wenn einem das gelingt sind die Gebäude doch sehr beeindruckend.
Am Montag Morgen gab es erstmal eine Präsentation der Ställe von Diacceroni, inklusive Pferd/Pony striegeln und reiten. Natürlich haben das die Kinder und ich wieder ausgiebig genutzt.
Danach sind wir nach Volterra einkaufen gegangen, da wir noch eine nachträgliche Olivenöl Bestellung erhalten haben. 😜 Wir hätten nicht gedacht, dass Volterra so schön ist. Es ist eine der schöneren Städtchen in der Umgebung und noch nicht so sehr mit Touristen überlaufen. Auch dort hieß es außerhalb parken und in die Altstadt reinlaufen. Sonst warten hunderte an Euro Strafe auf einen.
Nachdem wir nun ein paar kleinere Städtchen gesehen hatten (und ein Teil von Pisa) war es nun höchste Zeit für einen echten City Trip: Florenz. Wir sind zuerst mit dem Auto nach Pontedera gefahren und sind dann von dort aus mit dem Zug nach Florenz gefahren um uns den Parkstress dort zu ersparen. Da unsere Führung erst Nachmittags stattfand hatten wir noch genug Zeit für Karussell, Disney Store und ein Pasta-freies Mittagessen im Hard Rock Café.
Dann ging es auch schon los mit der Führung. Wir liefen für 2,5 h kreuz und quer durch das Zentrum von Florenz, Nate wurde mehr oder weniger mitgeschleift, Noam schlief in der Kraxe. Die Tour war schön, wir haben einiges gelernt – aber man könnte wahrscheinlich eine Woche dort verbringen um die Stadt und Ihre Geschichte wirklich kennenzulernen.
Das Highlight kam dann nach der eigentlichen Tour: Wir hatten uns entschieden die 400 Stufen des Glockenturmes zu erklimmen um Florenz mal „von oben“ zu sehen. Die Kraxe hatten wir ja eh dabei – aber die war gar nicht nötig. Beide Jungs waren (warum auch immer) hochmotiviert und rasten die Stufen hoch zur Spitze des Turmes. Da mussten wir Erwachsene uns echt ranhalten. Aber der Ausblick war es auch wert.
Was wir noch nicht erzählt haben ist, dass wir auf Diacceroni eine super nette amerikanische Familie mit zwei Kindern kennengelernt haben. Aaron, Megan, Keller und West sind insgesamt 1 Jahr auf der Reise und verbringen einen Teil davon auch in Italien. Keller ist in Noam‘s Alter und so verstanden sich die 3 von Anfang an. Leider haben sie letzten Sonntag ihre Reise fortgesetzt. Glücklicherweise war aber ihr nächster Zwischenstopp nur 2 Autostunden entfernt von hier. Sie haben uns gleich zu sich in die Villa eingeladen. Und diese Einladung haben wir dann am Mittwoch auch dankend angenommen. So waren wir von Mittwoch auf Donnerstag in Montisi, das in der Nähe von Montepulciano liegt. Nachmittags haben wir unsere Zeit am Pool verbracht und abends sind wir nach Pienza gefahren. Ein sehr schöner Ort ganz ohne Touristen und sehr leckerem Eis. 😊
Wie sich rausstellte, kannten Megan und Aaron in Montisi eine Frau, die auf unsere Kinder aufpassen würde. So entschlossen wir noch abends um 21:00 Uhr auszugehen. Wir landeten in einem kleinen Restaurant in Montisi, wo der Chef selber seine Gäste bediente. Es gab keine Speisekarte. Der Chef trug das ganze Menü vor und wir mussten uns dann entscheiden was wir essen wollten. Es war so gut. Von der Vorspeise bis zum Dessert und Wein. Und das alles ohne Zeitdruck und Kindergeschrei. 😄 Wir hatten so eine schöne Zeit.
Kurz bevor wir dann ins Bett fielen, ist mir auf den Gang zum Schlafzimmer noch ein Skorpion begegnet. Megan hat mich Gott sei Dank schon vorgewarnt, dass sie schon welche gesehen hatte. Ich war gerade dabei etwas zu holen um ihn zu beseitigen, da war er schon wieder verschwunden. Wahrscheinlich in den Weinkeller. Wir haben ihn zumindest nicht mehr gesehen.
Die Villa war sehr liebevoll eingerichtet und das Bett war so bequem, dass wir am liebsten gar nicht aufgestanden wären. Aber fürs Wecken und Aufstehen haben wir ja immer unsere zwei Hallodris dabei 😀 Jetzt müssen wir uns langsam mal ans Packen machen, um dann heute Nachmittag als letztes Highlight zum Segeln zu gehen.